Auch wenn Sie sich dazu verpflichtet fühlen, die Pflege Ihres Angehörigen zu übernehmen, dürfen Sie nicht vergessen, auch an sich selbst zu denken. Damit die Pflege auch langfristig funktioniert, sind Auszeiten wichtig. Hier gehören ganz persönliche Hobbys genauso dazu wie Unternehmungen mit Freunden oder Familie. Sport ist zudem ein sehr guter Ausgleich zu den physischen Belastungen der Pflegearbeit.
Unser Tipp: Verteilen Sie die Arbeit auf mehrere Schultern! Pflege, Haushalt, Papierarbeit, diverse Verpflichtungen – das lässt sich am besten und effektivsten mit mehreren erledigen.
Rechtzeitig reagieren – und Überlastungen abwenden
Das Wissenschaftliche Institut der AOK hat 2020 ermittelt, dass unter den pflegenden Angehörigen jeder Vierte sich durch diese Aufgabe „hoch belastet“ fühlt. Bei Pflegefällen mit Demenz ist diese Zahl sogar noch höher. Laut dem Senioren-Ratgeber hat die die DAK zudem ermittelt, dass 55 Prozent der Angehörigen an psychischen Erkrankungen leiden. Egal wie: Die Belastungen sind hoch – und ebenso hoch ist die Gefahr, die Beziehung zum pflegebedürftigen Angehörigen zu gefährden und dauerhaft gesundheitliche Schäden zu erhalten. Um Überlastungen rechtzeitig abzuwenden, sollten Sie möglichst schnell nach Hilfe und Unterstützung suchen. Folgende Angebote sind zu empfehlen:
Wie weiter oben schon erwähnt, stehen pflegenden Angehörigen kostenlose Beratungen und Pflegekurse zu. Diese helfen Ihnen dabei, die Versorgung zu optimieren,sich nach Hilfsmöglichkeiten zu erkundigen und Gleichgesinnte zu treffen.
Erkundigen Sie sich bei den Pflegestützpunkten.
Unter der Rufnummer 030-20179131 (Montag bis Donnerstag, 9–18 Uhr) bietet das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend einen telefonischen Expertenrat an. Diese Beratung verläuft anonym und vertraulich.
Erkundigen Sie sich, ob in Ihrer Umgebung Angehörigenkreise oder Selbsthilfegruppen stattfinden.
Schauen Sie online, ob es entsprechende Communitys im Netz gibt. Nutzen Sie z. B. Facebook, finden Sie dort mehrere spezifische Facebook-Gruppen, die zum Austausch mit Gleichgesinnten anregen.
Einen informativen Ratgeber zu diesem Thema bietet die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. (BAGSO) online zum Herunterladen an.
Darüber hinaus stehen dem Pflegebedürftigen eine Fülle Leistungen zu, die den pflegenden Angehörigen spürbar entlasten können. Im Folgenden werden diese ergänzenden Leistungen vorgestellt.