Ein weiterer Faktor, der sich auf das Gehalt einer Pflegekraft ausübt, ist die Beschäftigungsart. In den meisten Fällen ist man entweder für einen Pflegedienst oder eine andere Einrichtung angestellt oder aber als Leiharbeiterin bzw. Leiharbeiter tätig. Leiharbeit ist gleichbedeutend mit dem Begriff Zeitarbeit: Sie arbeiten in einem Verleihunternehmen, das Sie und andere Pflegekräfte an Kliniken oder Pflegeeinrichtungen verleiht. Das ist z. B. dann sinnvoll, wenn in der Einrichtung spontan ein hohes, aber zeitlich begrenztes Arbeitsaufkommen entsteht. Aber oft dient die Zeitarbeit / Leiharbeit den Arbeitgebern, um Kosten zu reduzieren.
Die Leiharbeit ist beliebt wie nie: Eine Auswertung des Instituts Arbeit und Technik der Westfälischen Hochschule und der Ruhr-Universität Bochum hat ergeben, dass von 2017 auf 2018 die Zahl der Altenpflegefachkräfte in Leiharbeit um 33 Prozent gestiegen ist. 6.641 Altenpflegefachkräfte arbeiten in Leiharbeit.
Vorteil der Leiharbeit ist, dass man als Pflegekraft die Arbeitszeiten selber bestimmen kann und relativ flexibel an verschiedenen Einrichtungen arbeiten kann. Auf der anderen Seite ist die Gefahr groß, dass man als Arbeitskraft lediglich missbraucht wird.
Leiharbeit lohnt sich für Pflegekräfte nur, wenn man auch mehr verdient. Nach den Erkenntnissen des Berichts des Instituts Arbeit und Technik lässt sich sagen: Je besser die Qualifikationen sind desto höher ist auch die Möglichkeit, durch Leiharbeit mehr zu verdienen. „Bei den Fachkräften haben die Leasingkräfte die regulär in den Einrichtungen angestellten Kolleg*innen bereits knapp überholt“, heißt es in dem Bericht, „2013 hatten sie noch 216 Euro weniger verdient, 2019 verdienten sie im Median 10 Euro mehr.“
Für Hilfskräfte hingegen lohne sich die Leiharbeit eher nicht. Beispielsweise in der Altenpflege würden Hilfskräfte sogar weniger verdienen als die angestellten Kollegen.
Hier finden Sie weitere Infos zur Leiharbeit in der Pflege.