Nicht jede:r in der Pflege verdient das Gleiche. Es gibt viele Faktoren, die das Gehalt beeinflussen
In den meisten Fällen verdienen Gesundheits- oder Krankenpflegekräfte mehr als Altenpflegekräfte
Bis zu 886 Euro weniger verdienen Hilfskräfte ohne Ausbildung
Frauen verdienen in Krankenhäusern bis zu 31 Prozent weniger als die männlichen Kollegen, in Altenheimen aber gleich viel oder gar etwas mehr
Susanne hat sich entschieden, in der Pflege zu arbeiten. Sie hat sich mit den Herausforderungen dieser Brache genau befasst, das Für und Wider abgewogen – und ist sich mehr als sicher, dass sie für die Arbeit in der Pflege wie geschaffen ist. Trotz aller „Liebe für Pflege“ möchte Susanne dennoch im Blick behalten, unter welchen Bedingungen sie arbeitet. Und wie viel sie verdient. Denn nicht jede:r in der Pflege verdient das gleiche. Bevor sich Susanne also entscheidet, welchen Ausbildungsweg sie einschlägt, möchte sie erst einmal Gewissheit haben, welche Faktoren sich wie auf das Gehalt auswirken. Und möchte von vornherein direkt eine Richtung einschlagen – unter anderem abhängig von ihrem beruflichen Interesse sowie vom jeweils bestmöglichen Gehalt.
Die Form der Pflege: Altenpflege oder Krankenpflege?
Pflege ist nicht gleich Pflege. Den grundlegendsten Unterschied im Gehalt macht der genaue Pflegeberuf. In Deutschland gibt es mehr als einen Beruf in der Pflege, der Großteil unterscheidet sich zunächst einmal zwischen Krankenpflege oder Gesundheitspflege und Altenpflege.
Gesundheits-/Krankenpflege: Hier geht es um die stationäre oder ambulante Pflege kranker Menschen. Die Pflege ist in der Regel zeitlich begrenzt.
Altenpflege: Das ist die Fürsorge von dauerhaft Pflegebedürftigen. Das können alte Menschen sein, aber auch junge Menschen, die z. B. körperlich beeinträchtigt sind und dauerhaft Pflege benötigen. Die Pflegebedürftigen werden nach einem sogenannten Pflegegrad unterschiedlich stark gepflegt, finanziert wird das dann über die Pflegeversicherung.
In erster Linie ist es für Menschen wie Susanne eine Grundsatzentscheidung, welcher Pflegeberuf einem am meisten liegt. Zudem gibt es etliche weitere Pflegeberufe, die von den beiden Standards stark abweichen, z. B. Dialysefachkraft oder Intensivpfleger.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Gesundheits-/Krankenpflegekräfte besser verdienen als Altenpflegekräfte. Eine Vollzeitfachkraft in Deutschland verdient in der Krankenpflege monatlich durchschnittlich 3.547 Euro, in der Altenpflege 3.032 Euro. Diese Zahlen hat das Institut Arbeit und Technik der Westfälischen Hochschule und der Ruhr-Universität Bochum analysiert (PDF). Das geschah auf Basis einer Sonderauswertung der Beschäftigungsstatistik, die die Bundesagentur für Arbeit 2020 veröffentlicht hat.
Die Differenz beider Berufsgruppen liegt also bei durchschnittlich 515 Euro, was nicht gerade wenig ist. Dieser finanzielle Unterschied war früher jedoch noch größer: Verglichen zu 2017 hat sich der finanzielle Abstand zwischen Krankenpflegefachkräften zu Altenpflegefachkräften um 13 Prozent verringert.