Der Datenschutzbeauftragte von DMRZ.de im Interview
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Der Datenschutzbeauftragte von DMRZ.de im Interview

Heute stellen wir Dr. Volker Herrmann, den Datenschutzbeauftragten von DMRZ.de vor. Er stand uns zum Thema Datenschutz Rede und Antwort.

Der Rechtsanwalt Dr. Volker Herrmann kümmert sich beim Deutschen Medizinrechenzentrum (DMRZ.de) um den Datenschutz. Wir sprachen mit dem Datenschutzbeauftragten über den Schutz der hochsensiblen Daten bei DMRZ.de sowie darüber, was kleine Therapiepraxen oder Pflegedienste selber rund um das Thema Datensicherheit tun können und sollten.

Herr Dr. Herrmann, Sie sind der Datenschutzbeauftragte von DMRZ.de. Bitte stellen Sie sich einmal kurz vor.

Dr. Volker Herrmann: Ich bin seit 2000 als Rechtsanwalt tätig. Als Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht sowie für gewerblichen Rechtsschutz berate ich Firmen und Institutionen. Der Datenschutz hat dabei schon zu Zeiten des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) eine wichtige Rolle gespielt und seit der DSGVO umso mehr. Die Tätigkeit als Datenschutzbeauftragter finde ich besonders spannend, da ich dabei direkt in die Projekte der Firmen eingebunden bin.

Können Sie einmal kurz den Unterschied zwischen Datenschutz und Datensicherheit erklären?

Dr. Volker Herrmann: Der Datenschutz fokussiert den Schutz der personenbezogenen Daten und den rechtlich korrekten Umgang mit diesen. Bei der Datensicherheit hingegen geht es darum, alle vorhandenen Daten – also auch nicht personenbezogene Daten – zu schützen. Dies macht man weniger durch rechtliche Maßnahmen, sondern vorwiegend durch technische und organisatorische Maßnahmen, um Daten vor Verlust, Hackerangriffen oder ungewollten Löschungen zu schützen. Letztlich gibt es aber viele Überschneidungen. Datenschutz und Datensicherheit sollten Hand in Hand gehen.

Wie können kleine Therapiepraxen oder Pflegedienste die Sicherheit der sensiblen Patientendaten gewährleisten?

Dr. Volker Herrmann: Da könnte ich jetzt viele Themen auflisten, aber drei möchte ich hervorheben: Ein Virenschutzprogramm, eine Firewall und regelmäßige Datensicherungen sind besonders wichtig.

Welche Sicherheitslecks sind in Betrieben dieser Art leider recht häufig vorzufinden?

Dr. Volker Herrmann: Derzeit am häufigsten zu finden sind Mails, die auf den ersten Blick wie normale geschäftliche Mails aussehen. Manche sind so gut gemacht, dass man denkt, die Mail kommt von Geschäftspartner:innen. Es kommt nicht selten vor, dass solche Mails – zumeist im Anhang – Viren oder Schadsoftware enthalten. Auf einmal wird nach Öffnen solcher Mails und Anhänge das eigene System verschlüsselt oder man zahlt eine vermeintliche Rechnung, die aber mit gefälschtem Absender versendet wurde.

Hier helfen technische Lösungen und vor allem die Sensibilisierung der Mitarbeiter:innen.

Wie gewährleistet DMRZ.de den Schutz der hoch sensiblen Daten?

Dr. Volker Herrmann: Bei DMRZ.de wird streng auf den Datenschutz und die IT-Sicherheit geachtet. Strikte Richtlinien sichern bei DMRZ.de den korrekten Umgang mit den Daten und die Einhaltung der DSGVO.

Das DMRZ.de-System wird in einem der modernsten Rechenzentren betrieben. Dort werden die Daten redundant in einem zweiten Rechenzentrum gesichert.

Die Mitarbeiter:innen von DMRZ.de werden regelmäßig zum Datenschutz und zur IT-Sicherheit geschult. Und auch alle Dienstleister werden regelmäßig kontrolliert. Ein spezialisierter IT-Sicherheitsbeauftragter sowie ich als Datenschutzbeauftragter wirken bei der Einhaltung des Datenschutzes und der IT-Sicherheit fortlaufend mit.

Haben Sie noch einen Rat an die Leistungserbringer:innen?

Dr. Volker Herrmann: Datenschutz und IT-Sicherheit gelten im alltäglichen Betrieb als lästig. In Zeiten der Digitalisierung ist aber das Gegenteil der Fall: Die Einhaltung des Datenschutzes wird spätestens seit der DSGVO von den Patienten:innen erwartet. Wer beim Datenschutz und der IT-Sicherheit nachlässig ist, gefährdet ihren:seinen Betrieb.

Vielen Dank für das Gespräch!

 

Allgemeiner Hinweis: Unsere Ratgebertexte zum Datenschutz und zur Datensicherheit dienen lediglich zur Information und bieten einen Überblick über das Thema. Sie stellen keine Rechtsberatung dar. Für konkrete Hilfestellung – angepasst an Deine berufliche Lebenslage – wendest Du Dich bitte an eine:Fachanwält:in.

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